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Im neuen Entstehen: das Stadtschloss in Mitte wächst nach und nach aus der Baugrube heraus.

© imago

Pläne für Berlins Mitte: Sorge um das historische Zentrum

Berlins Mitte hat ein Identitätsproblem. Daran ändern auch die neuen Etiketten der Senatsbaudirektorin Regula Lüscher nichts, meint unser Autor Ralf Schönball. Der Gestaltungsplan für die historischen Stadtmitte geht nur einer Forderung nach, die der Bund schon lange erhebt.

Das ist mal eine gute Idee: Die Quartiere im Zentrum Berlins danach zu benennen, wodurch sie sich auszeichnen, wofür sie stehen. Das deutlicher zu machen, wäre gerade im historischen Zentrum ein Fortschritt. Denn wer geht schon freiwillig zum Petriplatz oder zum Fernsehturm?

Berlins Mitte hat ein Identitätsproblem. Niemand weiß so recht, wofür sie steht. Doch dafür hat Senatsbaudirektorin Regula Lüscher ihre Etiketten wie „Ort der Heimat“ nicht erdacht. Mit ihrem „Stufenplan“ für Mitte kommt sie vielmehr nur einer Forderung nach, die der wohl wichtigste Bauherr im historischen Stadtkern seit langem erhebt.

Der Bund will verhindern, dass das Schloss, das zügig aus der Baugrube herauswächst, zur Eröffnung wie ein barockes Ufo inmitten einer städtebaulichen Wüste wirkt. Die Sorge ist berechtigt.

Das Humboldtforum im Schloss öffnet im Jahr 2019. Lüscher datiert die Planungsphase für das benachbarte Rathausforum ab dem Jahr 2020. Kennt sie den Parlamentsbeschluss nicht, wonach ein Wettbewerb über das Gebiet noch in dieser Legislatur entschieden sein soll? Durch Etiketten allein lässt sich die Mitte nicht verändern.

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