zum Hauptinhalt

Meinung: Plakate statt Panzerfäuste

Der Umgang mit Terrororganisationen ist ein klassisches Konfliktthema zwischen Europa und den USA. So hat die EU lange gezögert, die Hamas auf ihre Liste der Terrorgruppen zu setzen, bei der Hisbollah tut sie es noch immer.

Der Umgang mit Terrororganisationen ist ein klassisches Konfliktthema zwischen Europa und den USA. So hat die EU lange gezögert, die Hamas auf ihre Liste der Terrorgruppen zu setzen, bei der Hisbollah tut sie es noch immer. Aber solche semantischen Verweigerungen ändern ja nichts an den Realitäten. Es ist richtig, Terrororganisationen auch so zu nennen und entschlossen zu bekämpfen. Genauso richtig ist es, diesen Gruppen die Tür offen zu lassen für den Fall, dass sie dem Terror abschwören. Die Hamas ist da gerade auf einem guten Weg und will sich nun im Juli erstmals an den palästinensischen Parlamentswahlen beteiligen. Und die USA signalisieren, dass sie bereit sind, eine politische Rolle der Hisbollah in Libanon zu akzeptieren, wenn diese den Rückzug Syriens nicht erschwert. Noch ist nicht klar, welchen Weg die Hamas in Zukunft gehen wird. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie bei den Parlamentswahlen ein gutes Ergebnis erzielt, das den moderaten Präsidenten Mahmud Abbas schwächen könnte. Andererseits böte eine Machtbeteiligung der Hamas die Chance, dass sich die Organisation endlich zu einer Kraft wandelt, die allein mit politischen Mitteln agiert. clw

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false