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Polen und Smolensk: Opfer und Bauernopfer

Es ist ein überfälliges Signal der Vernunft, das von der polnischen Regierung ausgeht: Nicht russische Agenten macht Warschau nunmehr für den Absturz der Präsidentenmaschine verantwortlich, sondern Fehler der eigenen Piloten. Eine fehlerhafte Ausbildung tat das Übrige.

Es ist ein überfälliges Signal der Vernunft, das von der polnischen Regierung ausgeht: Nicht russische Agenten macht Warschau nunmehr für den Absturz der Präsidentenmaschine verantwortlich, sondern Fehler der eigenen Piloten. Eine fehlerhafte Ausbildung tat das Übrige. Dass diese Fakten seit Monaten bekannt sind und von Russland bereits in einem für Moskauer Verhältnisse außerordentlich transparenten Verfahren öffentlich gemacht worden sind, ist zweitrangig. Wichtiger ist, dass Polens liberalkonservative Regierung jetzt die richtigen Schlüsse aus dem Bericht zieht. Russland eine Mitschuld an dem Absturz zu geben, war der falsche: Die Lotsen in Smolensk haben die Präsidentenmaschine offenkundig zur Umkehr aufgefordert. Richtig und überfällig ist es dagegen, dass mit Verteidigungsminister Bogdan Klich nun endlich jemand in Warschau bereit ist, für das Unglück die politische Verantwortung zu übernehmen. Dieses Bauernopfer sollte der Regierung von Donald Tusk die Vergangenheitsbewältigung wert sein – setzt es den Verschwörungstheorien der Rechtskonservativen unter Jaroslaw Kaczynski doch ein weiteres Signal der Vernunft entgegen. SB

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