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Meinung: Politbarometer: Wo die Solidarität enden soll

Mit den Ergebnissen von Meinungsumfragen kann man Stimmungen machen. Das ist ein unschönes, aber verbreitetes Arbeitsmittel der Politik.

Mit den Ergebnissen von Meinungsumfragen kann man Stimmungen machen. Das ist ein unschönes, aber verbreitetes Arbeitsmittel der Politik. Die Demoskopie ist jedoch auch in der Lage, Stimmungsbilder einzufangen. Dann unterstützt sie Regierung und Opposition bei der Entscheidungsfindung. Die Daten des jüngsten Politbarometers, erhoben nach den Terroranschlägen des 11. September, liefern ein solches klares Bild. Sie spiegeln zum einen die große Sorge vor Gewaltakten auch in Deutschland und die noch stärkere Angst vor kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Antworten zeigen aber auch, dass es ein weit verbreitetes Verständnis für mögliche Gegenschläge der USA gibt, dem sich lediglich Anhänger der Grünen und der PDS nicht anschließen. Dabei sind, ein interessanter Aspekt für die Koalition, die Bedenken gegen eine amerikanische Intervention bei den Grünen weitaus stärker als bei der PDS. Bestätigt fühlen kann sich der Kanzler mit seiner reservierten Haltung gegenüber einer deutschen Beteiligung an solchen Aktionen. Die massive Ablehnung quer durch alle Parteien ist ein Indikator dafür, wo die meisten Deutschen die Grenze der Solidarität in einem unerklärten Krieg ziehen würden.

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