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Polizeireserve in Berlin: Die gab’s doch schon mal

Freiwillige Polizeireserve: Was gegen Ulbrichts Mauerschergen gut war, sollte gegen die jugendlichen Schläger in der U-Bahn doch erst recht helfen. Aber ist das wirklich so?

Jedenfalls mag sich Berlins CDU-Spitzenkandidat Frank Henkel das so gedacht haben. Wenn erst die neue freiwillige Polizeireserve in Uniform patrouilliert, herrscht wieder Ordnung im öffentlichen Nahverkehr. Blöd nur, dass sich nur eine Minderheit der Berliner daran erinnern kann, was die einst vom Regierenden Bürgermeister Willy Brandt nach dem Mauerbau erfundene Selbstverteidigungstruppe war. Es lässt auch außer acht, dass sich die freiwillige Polizeireserve zu einer so üblen Truppe autoritär bis rechts angehauchter Charaktere entwickelte, dass selbst eine Umbenennung ihre Auflösung 2002 nicht verhindern konnte.

Ein guter Versuch, das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste nach den Attacken der vergangenen Wochen zu erhöhen, ist Henkels Vorschlag also nicht. Das bleibt Aufgabe sowohl der BVG und S-Bahn als auch der Polizei – mit mehr Sicherheitspersonal oder Polizeistreifen in den U-Bahnen. Solange der Senat aber weitgehend dazu schweigt, wie Nutzer sich wieder sicherer fühlen können, ist Raum selbst für einen Frontstadtkalauer.

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