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PORTRÄT GREGOR SCHLIERENZAUER SKISPRINGER:: „Ich bin jetzt eine Legende“

Vor dem ersten Skifliegen in Harrachov hat sich der Skispringer Gregor Schlierenzauer die Zahl „47“ auf seine Sprungski malen lassen. Diese Zahl, der 47.

Vor dem ersten Skifliegen in Harrachov hat sich der Skispringer Gregor Schlierenzauer die Zahl „47“ auf seine Sprungski malen lassen. Diese Zahl, der 47. Weltcupsieg seiner Karriere, bildete seit geraumer Zeit sein großes Ziel. Für manch anderen wäre ein so ehrgeiziges Ziel eine Bürde, den 23 Jahre alten Österreicher hingegen hat es beflügelt. Am Sonntag gewann Gregor Schlierenzauer auch das erste Skifliegen von Harrachov und sagte: „Jetzt bin ich eine Legende.“

Gregor Schlierenzauer ist nun auch offiziell bester Skispringer aller Zeiten. Mit seinen Weltcupsiegen Nummer 47 und 48 hat er die Bestmarke des Finnen Matti Nykänen übertroffen, der auf 46 Weltcupsiege kam. Was an Schlierenzauers Leistung so beeindruckt: Nykänen benötigte zehn Jahre für die Bestleistung, Schlierenzauer genügten etwas mehr als fünf Jahre.

Der Österreicher ist der neue Superstar des Skispringens, dem spektakulären Sport der Leichtgewichte. Schon mit 16 Jahren gelang ihm der erste Weltcupsieg, gemeinsam mit Thomas Morgenstern, Andreas Kofler und Wolfgang Loitzl bildet er seitdem eine österreichische Boygroup, die diesen Sport seit einigen Jahren dominiert. Gregor Schlierenzauer aber ist ihr Bester.

Nach seinen Anfangserfolgen ging er kurzzeitig durch ein Leistungstief, aus dem er mental gestärkt herauskam. Seitdem hat er fast alles gewonnen, was es in seiner Sportart zu gewinnen gibt. Er ist Olympiasieger mit der Mannschaft, Weltmeister und zweifacher Vierschanzentourneesieger. Lediglich eine olympische Einzelgoldmedaille fehlt ihm noch.

Schlierenzauer weiß, dass er mit 23 Jahren noch ausreichend Zeit hat, um sich auch diesen Traum zu erfüllen. Falls nicht eine Verletzung seine Karriere jäh beendet, dürfte er in den nächsten Jahren den Rekord in ungeahnte Höhen schrauben. „Diese Marke wird nie mehr ein anderer Springer erreichen“, sagt der deutsche Skispringer Sven Hannawald.

Die Gefahr ist gering, dass Gregor Schlierenzauer ähnlich wie Matti Nykänen nach seiner Karriere abstürzt. Der Finne schreibt nur noch mit Alkoholeskapaden und Gefängnisaufenthalten Schlagzeilen. Schlierenzauers Onkel hingegen, der ehemalige Rodelweltmeister Markus Prock, lenkt als Manager klug die Karriere seines Neffen. Anders als Nykänen hat Gregor Schlierenzauer mit der Fotografie sogar schon ein anspruchsvolles Hobby abseits der Schanzen gefunden. Benedikt Voigt

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