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Prinz William in Fliegermontur.

© Archiv

Porträt: „Ich mache nur meine Arbeit“

Auf den Falklandinseln wird nach Öl gesucht. Seither verschärft sich der Ton im Streit zwischen Großbritannien und Argentinien. Die Briten verlegen nun einen sehr speziellen Kampfpiloten auf die trostlosen Inseln: Prinz William.

Falklands Bewohner bügeln britische Fahnen und probieren ihre Digitalkameras aus. Zu fotografieren gibt es auf der trostlosen Inselgruppe im antarktischen Meer normalerweise wenig. Das wird anders, wenn Prinz William im Februar für einen sechswöchigen Einsatz einfliegt. Die Gemeinde von 3.000 Einwohnern – durch Fachleute für die Ölsuche angewachsen – können damit rechnen, dass William auch mal in einem der acht Pubs in der Hauptstadt Port Stanley vorbei schaut.

Der Prinz kommt, wohlgemerkt nicht als Kampfpilot, er arbeitet beim Rettungsdienst der Royal Air Force. Die Stationierung sei Routine, betonen seine Vorgesetzten. „Reiner Zufall“ sei es auch, dass der Jahrestag des Falklandkrieges bevorsteht, der 1982 907 Todesopfer forderte, und Argentinien lauter denn je auf „seine Malvinas“ pocht. Zum Jahrestag der argentinischen Invasion am 2. April und zum Jahrestag der „Befreiung“durch die von Margaret Thatcher entsandte Flotte am 14. Juni wird William zu Hause gebraucht. Seine Großmutter feiert den 60. Jahrestag ihrer Thronbesteigung.

In Argentinien sieht man den Einsatz des Hubschrauberpiloten anders, als „Provokation“ und als Beweis für das „aggressive Auftretens der Briten in argentinischem Hoheitsgebiet“. Seit bei den „Malvinas“ Ölvorkommen gefunden wurden, die sogar das Nordseeöl übertreffen könnten, setzt Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner die Souveränitätsansprüche ihres Landes ganz oben auf die Tagesordnung. Sie mobilisierte den Staatenbund Mercosur, um Schiffen unter Falklandflagge das Anlaufen ihrer Häfen zu verbieten. Seither steigen die Apfelpreise auf der Insel. Diplomatische Abkommen, die zu Dialog und Kooperation verpflichten, sind vergessen.

„Wir werden alles tun, um die Inseln zu verteidigen, notfalls mit Verstärkung“, versicherte Premier Cameron dem Unterhaus. Am Selbstbestimmungsrecht der Falkländer – alles begeisterte Briten – werde nicht gerüttelt. Wer dies missachte, müsse sich Kolonialismus vorwerfen lassen. Argentiniens Außenminister Héctor Timerman war entrüstet. „Eine Beleidigung, ausgerechnet von Großbritannien!“ Ex-Admiral Lord West, Offizier im Falklandkrieg und britischer Sicherheitspolitiker, forderte schon vor Monaten eine „Stärkedemonstration“, zur Abschreckung.

Eine Flotte wie 1982 könnten die Briten heute zwar nicht mehr so leicht zusammenbringen. Aber sie haben ja Prinz William.

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