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Meinung: Präsidentin, vorerst

Die SPD hat Gesine Schwan entdeckt. Dass die 61Jährige nicht nur klug und attraktiv, sondern auch schlagfertig und charmant ist, kurz: ideale Botschafterin sozialdemokratischer oder gar deutscher Anliegen.

Die SPD hat Gesine Schwan entdeckt. Dass die 61Jährige nicht nur klug und attraktiv, sondern auch schlagfertig und charmant ist, kurz: ideale Botschafterin sozialdemokratischer oder gar deutscher Anliegen. Es ist eine Wiederentdeckung. Die Präsidentin der Universität Viadrina hat aus ihrer Bindung an die SPD nie ein Hehl gemacht, auch in Zeiten, in denen Gesine Schwan sozial-demokratischer war als Teile der Partei selbst. Weil die größte Regierungspartei unter personeller Auszehrung leidet, greift sie nach Gesine Schwan wie nach einem Rettungsanker – die Frau muss was werden, ganz schnell! Beauftragte für die deutsch-polnischen Beziehungen vielleicht? Nein, nein, sagt der Regierungssprecher, man wolle keine speziellen Regierungsbeauftragten für die neuen EU-Länder. Nun ist das kein gutes Argument, weil es ja speziell um Polen, den Nachbarn im Osten, geht. Um die deutsch-französischen Beziehungen, im Westen, ist Staatsminister Hans Bury besorgt. So absurd wäre der Polengedanke also nicht. Aber zu wenig durchdacht, zu situationsgeboren. Gesine Schwan kann sich, weil sie Präsidentin der deutsch-polnischen Universität bleibt, wie auch bisher um die Kontakte im Osten kümmern. Dazu braucht sie kein neues Amt. Welche Zukunft sie in der SPD, vielleicht auch in der Regierung hat, muss bedacht werden. Nicht nur von Müntefering und Schröder. Das letzte Wort hat Frau Schwan. apz

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