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Meinung: Praktisch ungenießbar

Lange haben wir hier an dieser Stelle gegen das Eindringen von Daniel Küblböck gekämpft, haben ihn in andere Ressorts abgeschoben, hielten ihn für erledigt, durchgedschungelt. Doch der Autounfall, der ihn fast das Leben kostete, hat ihn endgültig zu einer Person der Zeitgeschichte werden lassen.

Lange haben wir hier an dieser Stelle gegen das Eindringen von Daniel Küblböck gekämpft, haben ihn in andere Ressorts abgeschoben, hielten ihn für erledigt, durchgedschungelt. Doch der Autounfall, der ihn fast das Leben kostete, hat ihn endgültig zu einer Person der Zeitgeschichte werden lassen. Wir erkennen das daran, dass jetzt jene Gurkengläser im Internet versteigert werden, die vom Laster gefallen sind, der sich in Küblböcks Opel Astra hineinbohrte. Die Gebote pro Glas liegen schon um die 25 Euro, und das, obwohl die Gurken Frost bekommen haben und praktisch ungenießbar sind. Die weitere Entwicklung ist unausweichlich: Die Gurkenfirma wird auf jeglichen Schadenersatz verzichten, wenn sie „Daniels Krumme“ mit einem PorträtEtikett des jungen Sängers auf den Markt werfen darf, es wird Küblböck-Senf geben und Mayonnaise, und Fielmann bringt eine D.-K.-Brillenserie mit Essig und Kräutern heraus. Die Hersteller der echten Spreewaldgurken werden Daniel anflehen, doch auch in Lübbenau einen so schönen Unfall zu bauen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten, er kriegt zwecks Ankurbelung der Wirtschaft einen nicht mehr einziehbaren Führerschein und in Flensburg hundert Punkte abgezogen. Und: Er hat keine Zeit mehr zum Singen. Das sollte uns ein paar saure Gurken wert sein, oder?

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