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Der Protest gegen G8 ist auch in Berlin noch nicht tot.

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Proteste gegen G8: Turbo-Abitur - die verhasste Reform

Das sogenannte Turbo-Abitur, das die Schülerinnen und Schüler nach acht statt nach neun Gymnasialjahren zur Hochschulreife führen soll, hat sich in der Praxis als eine Missgeburt erwiesen. Doch es gibt Hoffnung auf Besserung.

Kultur ist in Deutschland Ländersache. Das kann, im guten wie im schlechten Sinne, zu Vielfalt führen. Manchmal führt es auch zu Einfalt.

Das sogenannte Turbo-Abitur, das die Schülerinnen und Schüler nach acht statt nach neun Gymnasialjahren zur Hochschulreife führen soll, hat sich in der Praxis als eine Missgeburt erwiesen. Gezeugt wurde diese Reformidee vor einem Jahrzehnt aus der Zwangsvorstellung heraus, die jungen Deutschen müssten früher mit der Schule fertig werden und schneller nach dem Studium dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Herausgekommen ist vor allem in den letzten Jahren der Gymnasialzeit Dauerstress und eine wöchentliche Stundenzahl, der sich die meisten Berufstätigen verweigern würden. Auf der Strecke blieben Freizeit, Sport und musische Betätigungen. Von persönlicher Reifung der Heranwachsenden im Sinne eines ganzheitlichen Menschenbildes konnte längst keine Rede mehr sein.

Nun endlich beginnen sich die Elternproteste gegen G 8 durchzusetzen. In Berlin haben Bürgerinitiativen am Rande der Kultusministerkonferenz an die Politik appelliert, die verhasste Reform zurückzudrehen. In immer mehr Bundesländern haben die Proteste Erfolg. Hoffentlich bald in allen.

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