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Punk-Politik: Problembezirke in West-Berlin

Nicht die Herkunft, sondern das Umfeld entscheidet über Schicksale. In sozialen Brennpunkten leben besonders viele Kinder. Sie sind die Zukunft unseres Landes.

Der Westen, das war schon immer der Ort der Sehnsucht. Zu Zeiten der deutschen Teilung muss West-Berlin so ein Ort für türkische Gastarbeiter gewesen sein: gute Jobs und günstige Wohnungen in einer geteilten Stadt. Viele leben heute noch dort, aber die Jobs sind weg, und die Kinder verlieren den Anschluss. In Neukölln, Wedding und Moabit ist das so. Hat die Wiedervereinigung der Stadt eine neue, soziale Mauer errichtet mit Gewinnern im Ostteil Berlins?

Das ist gewiss überzeichnet. Denn auch im Osten gibt es Großsiedlungen mit enormen Problemen. Und dort zeigt sich auch, dass nicht allein die Herkunft über das Schicksal entscheidet. In Marzahn–Hellersdorf, wo wenig Migranten leben, sind Arbeitslosigkeit und Kinderarmut sogar weiter verbreitet als in Neukölln.

Nicht also die Herkunft, sondern das Umfeld entscheidet über Schicksale. Ein Zeichen von Realitätsverlust ist es deshalb, dass die Bundesregierung die Förderung von Projekten zur Stärkung des sozialen Umfeldes drastisch kürzte. In sozialen Brennpunkten leben besonders viele Kinder. Sie sind die Zukunft unseres Landes. Wer sie fallen lässt, macht Punk-Politik: „No future!“

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