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Wladimir Putin.

© Reuters

Putin und die Ukraine: Kein Ablenkungsmanöver

Russland bekommt die Folgen von Putins Ukraine-Politik zu spüren. Deshalb fährt er eine Doppelstrategie. Weil er auf das Volk und auf die Oligarchen Rücksicht nehmen muss.

Immer diese Doppelstrategie – und nur ja keine Schwäche zeigen. Also, einerseits greift Wladimir Putin die USA an und weist ihr die Schuld an einem Bürgerkrieg in der Ukraine zu, womit er zeigen will, dass er vor keinem kuscht, mehr noch, dass er die Dinge beim Namen nennt wie keiner sonst. Auf der anderen Seite sagt er zu, die Wahlergebnisse in der Ukraine zu respektieren – eine Zusage, auf die der Westen, namentlich die USA, gedrängt und schon lange gewartet hat. Dieser dann doch überraschende Satz soll aber eben bloß nicht als Schwäche ausgelegt werden, deshalb der Angriff auf die USA. Ein Ablenkungsmanöver?

So einfach ist es nicht, so einfach macht es Putin niemandem, aber es stimmt schon auch, dass sein Land die Auseinandersetzung zu spüren bekommt. Und mit Land sind die Menschen gemeint. Die Wirtschaft beginnt unter den Sanktionen zu leiden, und wenn die Wirtschaft leidet, dann wird es für den Präsidenten schwierig, sowohl die auf Kapitalismus geeichten Oligarchen auf Dauer ruhig zu halten, als auch das Versprechen gegenüber dem Volk einzuhalten, dass es ihm unter der Regentschaft Putins besser und nicht schlechter gehen wird. Dennoch ist das hier ein Zeichen, das hoffen lässt: auf Putins Rationalität.

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