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Meinung: Rabiat und nervenstark

Opposition kann kompliziert sein – das erlebt die Berliner CDU dieser Tage mal wieder. Da wollten ein paar Bezirkspolitiker Geschichtspolitik machen, und plötzlich steht einer von ihnen vor dem Parteiausschluss, weil er sich nicht klar genug von tumben NPDThesen abgegrenzt hat.

Opposition kann kompliziert sein – das erlebt die Berliner CDU dieser Tage mal wieder. Da wollten ein paar Bezirkspolitiker Geschichtspolitik machen, und plötzlich steht einer von ihnen vor dem Parteiausschluss, weil er sich nicht klar genug von tumben NPDThesen abgegrenzt hat. CDU-Landeschef Joachim Zeller hat wochenlang gemeint, die Bezirksquerele werde sich im Bezirk erledigen. Mit rabiater Schnelligkeit zog er die Sache an sich, als eine Berliner Hohmann-Affäre drohte. Die plötzliche Führungsstärke nehmen ihm nun einige immerhin ein bisschen übel – aber nicht, weil er falsch entschieden hätte, sondern weil Zeller auf sie wie die unbeantwortete K-Frage der Berliner CDU wirkt: Er steht bereit, um gegen Klaus Wowereit anzutreten, doch darüber freuen sich seine Parteifreunde nur sehr verhalten. Schlimmer als solche innerparteiliche Streitlust wäre die zu frühe Nominierung des Wowereit-Herausforderers. Zeller zeigt, was nötig ist: Nervenstärke, Ruhe. wvb.

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