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SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh wurde jüngst im Amt bestätigt.

© dpa

Raed Saleh und Jan Stöß: Berlins SPD, ein komischer Verein

Hat Raed Saleh einen Testballon losgelassen, um Klaus Wowereits Nachfolger zu werden? Der SPD-Fraktionschef knüpft an putschartige Methoden an - mal sehen wie lange das die Hauptstadt-SPD mit sich machen lässt.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Berlins SPD-Fraktionschef Raed Saleh will in die Fußstapfen des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit treten. Um diese Machtfrage möglichst schnell zu entscheiden, greift er jetzt nach dem Landesvorsitz. Fünf Wochen vor der turnusmäßigen Neuwahl des SPD-Führungsgremiums ließ Saleh seine Absichten medial durchsickern, ohne sich klar erkennen zu geben. Eine Art Testballon, oder ein kommunikativer Unfall? Vielleicht wollte Saleh ja erst nach Ostern, unter Umgehung der Parteibasis und kurz vor dem Wahlparteitag, seine Kampfkandidatur bekanntgeben. Aber einer seiner Vertrauten konnte das Wasser nicht halten. Vielleicht, vielleicht…

So oder so knüpft der höchst ehrgeizige SPD-Mann an jene putschartigen Methoden an, mit denen er vor zwei Jahren gemeinsam mit dem Genossen Jan Stöß die Partei- und Fraktionsführung übernahm – und damit das Ende der Ära Wowereit einläutete. Jetzt gilt es nur noch, den einstigen Weggefährten Stöß beiseite zu räumen, dann wäre der Weg frei. Mal sehen, ob es so kommt. Mal sehen, was die Hauptstadt-SPD noch alles mit sich machen lässt und was sie ihren potenziellen Wählern bis zur Abgeordnetenhauswahl 2016 noch zumuten will. Ein komischer Verein, diese Partei.

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