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Rebellion in Syrien: Seitenwechsel

Das hört sich erst mal gut an: Syriens Ministerpräsident hat das Handtuch geworfen und unterstützt nun die Opposition. Doch der Ministerpräsident in Syrien hat mehr technokratische als politische Befugnisse.

Das hört sich erst mal gut an: Syriens Ministerpräsident hat das Handtuch geworfen und unterstützt nun die Opposition. Doch der Ministerpräsident in Syrien hat mehr technokratische als politische Befugnisse. Das Regime kann den Überläufer Riad Hidschab als PR-Niederlage verbuchen. Schmerzhaft zwar, aber nicht entscheidend. Dennoch zeigt dessen spektakuläre Flucht, dass der loyale Zirkel um Baschar al Assad enger wird. Elitetruppen und Geheimdienste sowie der Assad-Clan halten offensichtlich weiterhin fest zusammen. Das reicht noch für viele blutige Schlachten. Aber die Macht Assads ist ja auch deshalb so schwer zu brechen, weil eben nicht nur Alawiten ihn stützen. Die sunnitische Mittelschicht in Damaskus und Aleppo, die von der wirtschaftlichen Liberalisierung profitiert hatte, stand auch während des Aufstandes noch lange fest an seiner Seite. Wenn der Sunnit Hidschab sich nun 17 Monate nach Beginn des Aufstandes – endlich – von Assad abwendet, tut er das hoffentlich stellvertretend für eine ganze Bevölkerungsgruppe. Gespannt darf man vor allem darauf sein, was der neue Oppositionspolitiker über die Stimmung in Damaskus und in Regierung und Verwaltung zu berichten hat. an

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