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Meinung: Reise in den Aufschwung

DER KANZLER IN ASIEN

In Asien sind die Menschen Kanzler Schröder noch dankbar: weil er kommt, trotz Sars. Das macht Mut. Malaysia, Singapur, Indonesien und Vietnam – die ersten drei galten kürzlich noch als „Tigerstaaten" mit atemberaubenden Wachstumsraten. Dann kamen die asiatische Finanzkrise, Investorenflucht, Arbeitslosigkeit. Viel westliches Geld geht seither nach China – zu Lasten der AseanStaaten. Vor allem in Indonesien mag kaum noch jemand investieren. Doch es kam noch schlimmer. Erst Terror, dann Sars. Die Idee zur Kanzlerreise entstand nach dem Diskotheken-Anschlag auf Bali. Ganz selbstlos ist Schröders erster großer Trip nach der Wiederwahl natürlich nicht. Die Asean-Staaten haben, Krise hin oder her, doppelt so viele Einwohner wie die USA. Deutschlands Handelsvolumen mit Südostasien ist größer als mit den Vereinigten Staaten. In Malaysia bemüht sich Siemens gerade um einen Eisenbahnauftrag im Wert von 1,7 Milliarden Euro. Zufällig schaut erstmals ein Kanzler vorbei. In Singapur bringt der Schröder-Besuch Rückenwind für 600 deutsche Firmen mitten in der Sars-Krise. Vietnam gilt als neuer Tiger und öffnet gerade seine Wirtschaft. Handelsinteressen und Gespräche über den Kampf gegen Terror: Diese Reise lohnt sich. mkb

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