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Rente: Bedient

Das klingt doch alles ganz großartig, mitten in der Euro-Krise. Erst die Kunde, dass die Beiträge zur Rentenversicherung sinken.

Das klingt doch alles ganz großartig, mitten in der Euro-Krise. Erst die Kunde, dass die Beiträge zur Rentenversicherung sinken. Und dann auch noch, ein halbes Jahr später, Rentnerbeglückung in einer nicht mehr für möglich gehaltenen Dimension. Um 2,3 Prozent sollen die Renten im Westen steigen, um 3,2 Prozent gar in Ostdeutschland. Der Beweis sei erbracht, frohlockt die Sozialministerin, dass das System „kerngesund“ sei. Und die ewig nörgelnden Ruheständler sind nun auch einmal ordentlich bedient. Heile Rentner-Welt, heile Politiker- Welt? Die aktuelle Preissteigerungsrate, nur mal zur Erinnerung, liegt bei 2,6 Prozent. Seit 2004 gab es vier Nullrunden und drei Anpassungen, die kaum der Rede wert waren. Und 2012 ist eine Ausnahme. Denn da kommt einmal alles zusammen, was rentensteigernd wirkt. Weniger Neu-Rentner, Lohnsteigerungen, mehr Arbeitsplätze – die Versicherer fahren die Ernte eines kurzzeitigen Aufschwungs ein, der bereits wieder abflacht. Auch stattlich scheinende Rentenerhöhungen können nicht vergessen machen, dass das sogenannte Sicherungsniveau, also das Verhältnis von Durchschnittsrente zu Durchschnittseinkommen, immer weiter sinkt. Zusätzlich privat vorzusorgen aber schafft längst nicht jeder. Das Thema Altersarmut bleibt auf der politischen Agenda. Und zu Selbstgefälligkeit besteht kein Anlass. raw

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