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Rente mit 67: Sind so viele Alte

Die deutsche Gesellschaft vergreist. Also bestimmen Senioren immer stärker die politische Agenda.

Vor zwei Jahren gab es eine außerplanmäßige Rentenerhöhung. Dann beschloss die große Koalition eine Rentengarantie, die sicherstellt, dass die Renten stabil bleiben, auch wenn die Löhne sinken. Intensiv debattiert werden Strategien zur Bekämpfung der Altersarmut. Und nun verabschiedet sich die SPD von der Rente mit 67. Was all diese Maßnahmen gemeinsam haben: Sie erfreuen die Senioren und belasten die Junioren. Denn diese müssen aufbringen, was jene erhalten. Mit dem provokanten Begriff der „Rentnerdemokratie“ warnte einst Roman Herzog vor einer solchen Entwicklung. Bei einer extrem niedrigen Geburtenrate von 1,3 und stetig steigender Lebenserwartung vergreist die deutsche Gesellschaft. Schon heute ist jeder vierte Bundesbürger und jeder dritte Wahlberechtigte älter als 60. Und alle Parteien wissen, dass die Wahlbeteiligung in dieser Gruppe besonders hoch ist. Also bestimmen die Senioren immer stärker die politische Agenda. Die Alten zu verärgern, kann sich keiner mehr leisten. Sie zu umgarnen, ist parteitaktische Pflicht. Sigmar Gabriel und Klaus Wowereit haben verstanden: Kühle Vernunft ist schwächer als demografische Faktizität. mal

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