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Rente: Spalter

Die jungen Menschen, die so oft von Schwarz-Gelb als Leistungsträger umschmeichelt werden, haben weder eine Rentengarantie noch die Solidarität der jetzigen Rentner. Sie erdulden sinkende Löhne und die Ungewissheit über die eigene Rente.

Von Lutz Haverkamp

Das Schöne an der noch von Schwarz-Rot beschlossenen Rentengarantie ist, dass die rund 20 Millionen Rentner in Deutschland so verlässlich mit ihr rechnen können. Sie können sich jetzt sicher sein, dass es in den kommenden zwei Jahren keine Erhöhung ihrer Altersbezüge gibt. Und in den nachfolgenden Jahren werden eventuelle Erhöhungen mit den jetzt unterbliebenen, aber eigentlich gerechtfertigten Kürzungen gegengerechnet. Zahlen die Rentner ihre Rentengarantie also selbst? Nein, das tun sie nicht. Zumindest nicht ganz. Zum einen darf getrost bezweifelt werden, ob die jetzt ausgefallenen Kürzungen wirklich nachgeholt werden. Zum anderen bekommen rentennahe Jahrgänge sowohl die aktuell sinkenden Löhne als auch die nicht gestiegenen Renten zu spüren. Und die rentenfernen Jahrgänge, also die jungen Menschen, die so oft von Schwarz-Gelb als Leistungsträger umschmeichelt werden, haben weder eine Rentengarantie noch die Solidarität der jetzigen Rentner. Sie erdulden sinkende Löhne und die Ungewissheit über die eigene gesetzliche Rente. Das nennt man Spaltung der Gesellschaft. Nicht in Reich und Arm, sondern in Alt und Jung. Ungerecht ist beides.

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