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Rentenkasse: Schön rechnen

Der Bund leitet ein Drittel seiner Einnahmen direkt an die Rentenversicherung weiter. Es ist Geld, das für Zukunftsinvestitionen fehlt.

Alle können sich bestätigt fühlen. Die, die für eine außerplanmäßige Rentenerhöhung waren. Und die, die eine Senkung der Beiträge forderten, um der jüngeren Generation mehr Spielraum zu geben. Denn in den kommenden Jahren ließe sich beides machen, heißt es jetzt bei den Rentenversicherern. Doch diese Einschätzung täuscht. Die Beiträge steigen weiter – nur, dass es so explizit nicht auf der Lohnabrechnung steht. 78,5 Milliarden Euro fließen jedes Jahr aus dem Bundeshaushalt in die Rentenkasse. Allein 2008 werden es nochmal 280 Millionen Euro mehr sein. Inzwischen leitet der Bund ein Drittel seiner Einnahmen direkt an die Rentenversicherung weiter. Es ist Geld, das für Zukunftsinvestitionen fehlt. Die 78,5 Milliarden Euro dienen allein dem Zweck, ein undurchsichtiges Rentensystem vor dem Kollaps zu bewahren. Zwar lässt sich durchaus begründen, warum die Gesamtheit der Steuerzahler bestimmte Rentenleistungen bezuschusst – zum Beispiel, wenn es um die Folgen der Wiedervereinigung geht. Doch in Wirklichkeit verstellen die angeblich so guten Zahlen den Blick darauf, dass die Rentenversicherung mit ihren Beiträgen längst nicht mehr auskommt. fal

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