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Rezession in Deutschland: Definition erfüllt

Das Wort „Rezession“ ist plötzlich wieder da. Und zwar nicht in den krisengeschüttelten USA, sondern hier in Deutschland. Da werden Erinnerungen an Hunderttausende verlorener Arbeitsplätze wach. Doch so dramatisch ist die Lage nicht.

Ein Gespenst geht um. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt nun möglicherweise schon zum zweiten Mal in Folge schrumpfen wird, ist das Wort „Rezession“ plötzlich wieder da. Nicht in den von der weltweiten Finanzkrise besonders gebeutelten USA, sondern hier, in Deutschland. Und das weckt Erinnerungen – an Hunderttausende verlorener Arbeitsplätze und gewaltige Defizite der öffentlichen Hand. Doch halt: So dramatisch ist die Lage nicht. Zwar ist die Definition einer Rezession bei zwei Quartalen hintereinander mit negativem Wachstum erfüllt. Die Preissprünge bei Energie und Lebensmitteln haben die Konsumlust der Verbraucher erheblich gedämpft. Aber auch, wenn dem Aufschwung so langsam die Puste ausgeht: Die Wirtschaft insgesamt ist bemerkenswert stabil. Deutsche Unternehmen exportieren immer noch weltmeisterlich, und die Zahl der Arbeitslosen ist mit 3,2 Millionen so niedrig wie lange nicht. Das liegt auch an den Arbeitsmarktreformen, deren Wirkung ja nicht auf einmal verpufft. Dass selbst der längste Aufschwung irgendwann wieder zu Ende geht, ist Teil eines ganz normalen Wirtschaftszyklus. Eine echte Rezession muss darauf dennoch nicht folgen. jul

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