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Meinung: Rinderwahn: Er ist Engländer, aber er hat Recht

Die frühere Gesundheitsministerin musste auch wegen der Überheblichkeit ihrer Mitarbeiter zurücktreten. Die hielten den aus Großbritannien stammenden EU-Verbraucherschutzkommissar David Byrne schon allein deshalb für inkompetent, weil die Engländer das BSE-Risiko jahrelang vertuschten.

Die frühere Gesundheitsministerin musste auch wegen der Überheblichkeit ihrer Mitarbeiter zurücktreten. Die hielten den aus Großbritannien stammenden EU-Verbraucherschutzkommissar David Byrne schon allein deshalb für inkompetent, weil die Engländer das BSE-Risiko jahrelang vertuschten. Renate Künast sollte den Fehler ihrer Vorgängerin nicht wiederholen, wenn Byrne jetzt erneut mahnt. Diesmal warnt er nicht vor den unappetitlichen Bestandteilen deutscher Wurst, sondern vor einer möglichen unerkannten, verdrängten oder seitens einiger Hersteller vielleicht sogar bewusst in Kauf genommenen Gefahr durch tiermehlverseuchtes Viehfutter. Alarmiert hat Byrne die BSE-Erkrankung eines bayerischen Rindes, das jünger als 30 Monate war. So etwas hat es auf der Insel nur gegeben, erinnert er, als man dort noch nicht die von kontaminiertem Futter ausgehende Gefahr erkannt hatte. Im Klartext: Deutschland könnte ein BSE-Hochrisiko-Land geworden sein, weil es sich in unglaublicher Arroganz als immun betrachtete. Das erhöhte möglicherweise nicht die Sorgfalt, sondern die Sorglosigkeit. Zu den gefährlichsten Krankheiten überhaupt gehört die Raffgier. Sie befällt allerdings nicht Rinder, sondern Menschen.

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