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Robbes letzter Bericht: Der Ernstfall

Der Inspekteur des Sanitätsdiensts der Bundeswehr hat versagt. Wenn Verwundete in Deutschland nicht weiterbehandelt werden können, weil die Fachabteilung wegen Ärztemangels geschlossen werden musste – dann ist das der Ernstfall.

Da könnte sich der Verteidigungsminister wirklich ums Vaterland verdient machen: indem er den Sanitätsdienst der Bundeswehr vor Inkompetenz schützt. Der Inspekteur hat versagt, und das sagt nicht nur einer, der Wehrbeauftragte, sondern das sagen außerdem Vertreter vom Fach. Schon der Umstand, dass von 3000 Stellen 600 unbesetzt sind und etliche in der Truppe noch die Flucht ergreifen wollen, zwingt zum Handeln. Hier wäre es in der Tat angebracht, einen General(-oberstabsarzt) in den Ruhestand zu versetzen; und wenn es das erste Mal wäre. Es ist etwas anderes, ob einer wie der Brigadegeneral Hars kritische Anmerkungen macht, als Staatsbürger in Uniform und der Inneren Führung folgend, oder ob Soldaten im Einsatz die nötige Fürsorge fehlt. Wenn Verwundete in Deutschland nicht weiterbehandelt werden können, weil die Fachabteilung wegen Ärztemangels geschlossen werden musste – dann ist das der Ernstfall. Reinhold Robbe ist zu danken, dass er so klar zur Sache gesprochen hat, insgesamt. Bleibt die Frage, warum der Missstand nicht früher aufgefallen ist, wer diese Entwicklung zugelassen hat, ob Versäumnisse auf anderer Ebene vorliegen. Die Antwort muss der Minister geben.

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