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Rocker in Brandenburg: Abschied einer Legende

Jörg Schönbohm will in Brandenburg eine Rockergruppe verbieten: Zu Recht, denn diese Rocker haben keine Motorräder, sondern Totschläger.

Legenden sind zählebig, wie die von den Rockern: Harte, aber harmlose Jungs, Mähne, Lederjacke, chromblitzende Harley, der Traum von Freiheit. Die Realität sieht oft, nicht immer, anders aus. Gerade erleben Berlin und Brandenburg die andere Seite von Motorrad-Clubs wie „Hells Angels“ und „Bandidos“: Deren „Rockerkrieg“ verzeichnet den ersten Toten. Aber kann man diese Spirale mit Vereinsverboten stoppen, wie es in Brandenburg jetzt Jörg Schönbohm, in gewohnter Law- and-Order-Manier, bei den Barnimer Chicanos durchexerziert? Nur nebenbei: bei einem „Motorrad-Club“, in dem kaum einer ein Motorrad hat. Dafür fand die Polizei ein Waffenarsenal, Samuraischwerter, Totschläger, Pistolen, weil es eben nicht um Lebensträume geht, sondern um Einfluss, um kriminelle Machenschaften in der Türsteher- und Drogenszene. Nicht nur in Berlin gilt längst: Wer den Einlass von Diskotheken kontrolliert, verdient an illegalen Geschäften drinnen. Und die Barnimer Rocker waren Bandidos in der Probezeit. Verbote sind in einem Rechtsstaat immer ein Unterfangen, das Augenmaß und Sorgfalt erfordert. Aber wenn ein Rockerverein kriminell wird, wäre es fahrlässig, den Versuch nicht zu unternehmen. Das gilt für einen kleinen Barnimer Provinzklub wie für große Motorrad-Clans. thm

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