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Röttgen und Gorleben: Wer sich ewig bindet

Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat recht: Wir dürfen das Thema Atomendlager „nicht ungelöst der nächsten Generation vor die Schuhe kippen“. Doch mit dem, was der CDU-Politiker daraus folgert, hat er unrecht.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat recht: Wir dürfen das Thema Atomendlager „nicht ungelöst der nächsten Generation vor die Schuhe kippen“. Doch mit dem, was der CDU-Politiker daraus folgert, hat er unrecht. Sein Entschluss, Gorleben als Endlager nach altem Bergrecht auszubauen, ist der Versuch, Fakten zu schaffen, nicht aber wirklich die Eignung zu prüfen. Seit Jahrzehnten haben Geologen wegen möglicher Wassereinbrüche in dem Salzstock höchste Bedenken gegen Gorleben. Die Erkenntnisse aus dem Lager Asse geben weiteren Anlass zur Sorge. Wenn es wirklich um einen geeigneten Ort gehen soll (und um ein Lager kommt die Republik, die sich dummerweise einmal für die Nutzung dieser Energie entschieden hat, nicht mehr herum), müssen verschiedene Standorte geprüft werden. Die Alb im Südwesten etwa mit ihren anderen Gesteinen auszuschließen, wie es Ministerpräsident Stefan Mappus getan hat, ist mehr als fahrlässig und sehr durchsichtig. Wenn Röttgen es ernst meint, muss er die Erkundung nach Atomrecht mit breiter Bürgerbeteiligung angehen – an mehreren Orten. Alles andere ist eine Versündigung, auch an nächsten Generationen. Die für die nächsten Wochen geplanten Proteste gegen Gorleben mögen vielen wie Folklore anmuten. Aber: Jetzt wird es ernst. mue

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