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Rolls-Royce-Motoren: Psychologie des Fliegens

Das Flugzeug ist heute das sicherste Verkehrsmittel überhaupt. Das mag stimmen. Was Flugzeughersteller wie Luftfahrtgesellschaften aber verkennen, ist die Psychologie

In den 107 Jahren seit dem Zwölf-Sekunden-Flug des Orville Wright in einem Holzgestell mit Stoffbespannung haben Ingenieure die Flugzeugtechnik mehrfach neu erfunden. Das Flugzeug ist heute – das betont die Branche immer wieder – das sicherste Verkehrsmittel überhaupt. Das mag stimmen, sofern man tödliche Unfälle pro zurückgelegte Kilometer zählt. Was Flugzeughersteller wie Luftfahrtgesellschaften aber immer wieder verkennen, ist die Psychologie: Für die überwiegende Mehrheit der Menschen ist und bleibt Fliegen ein Wunder, nicht zu vergleichen mit der Fahrt in einem Auto oder einem Schiff. Rationale Argumente und Statistiken helfen wenig. Dass Vertreter dieser Industrie das nicht verstanden haben, beweisen die Vorfälle rund um das Rolls-Royce-Triebwerk für den Airbus A380, das vor vier Wochen in 2100 Metern Höhe explodierte: Die Lufthansa zögerte erst, und kündigte vor zwei Wochen an, ihre fast baugleichen Triebwerke auszutauschen – tat es aber nicht sofort, weil sie auf ein Bauteil von wartete. Erst vergangene Nacht sollte es ausgetauscht werden. Die Lufthansa hat also auf den Rat der Ingenieure gehört und mit dem Vertrauen der Passagiere gespielt. Zögern bei der Sicherheit? Das bleibt in den Hirnen von Fluggästen hängen – egal, ob die Entscheidung technisch zu rechtfertigen war oder nicht.

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