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Roma in Berlin: Normale Touristen

Die 60 Rumänen, die derzeit im Bethanien wohnen, haben, wie jeder andere EU-Bürger auch, das Recht auf Freizügigkeit, das heißt auf einen befristeten Aufenthalt. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Es geht um humanitäre Hilfe, aber nicht um die Lösung eines Flüchtlingsproblems. Die 60 Rumänen, die der Volksgruppe der Roma angehören und sich überraschend im Haus Bethanien einquartiert haben, sind mit einem Touristenstatus nach Deutschland gekommen. Sie haben, wie jeder andere EU-Bürger auch, das Recht auf Freizügigkeit, das heißt auf einen befristeten Aufenthalt. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Es handelt sich nicht um Verfolgte, wie jene Roma, die in den 90er Jahren dem Krieg und Völkermord im ehemaligen Jugoslawien entkamen. Es handelt sich auch nicht um die Nachfahren jener Sinti und Roma, die den Nationalsozialismus überlebt haben. Es geht hier um Menschen, die in Berlin die Sommermonate nutzen, um das schmale Einkommen der eigenen Großfamilie aufzubessern. Als Straßenmusiker oder Scheibenputzer, gewiss am Rande der Legalität, aber das wird eine Metropole, die sich weltoffen gibt, gewiss verkraften. Und das Jugendamt sollte auf die kleinen Kinder, die mit auf Reisen sind, ein Auge werfen. Die rumänischen Gelegenheitsarbeiter müssen aber wissen, dass ihnen keine Sozialhilfe und auch keine öffentlich finanzierte Unterkunft zustehen. Wenn der Senat trotzdem eine provisorische Unterkunft außerhalb Bethaniens anbietet, haben sie kein Recht, auch noch wählerisch zu sein. za

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