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Rot-Rot in Potsdam: Platzecks Risiko

Das neue Kabinett von Matthias Platzeck ist merkwürdig - es könnte auch noch riskant werden.

Es geht Schlag auf Schlag, Matthias Platzeck schmiedet in Potsdam erstmals Rot-Rot. Jetzt steht schon das Kabinett, das, wen überrascht’s, ein sehr brandenburgisches, ostdeutsches wird – 20 Jahre nach dem Mauerfall ist das ein Signal. Ein Aha-Effekt will sich dennoch nicht einstellen. Einmal mehr zeigt sich der Notstand an Köpfen, in allen Parteien. Die Mark schmort schon arg im eigenen Saft. Platzecks Personalpolitik ist seltsam, da wird etwa Rainer Speer, der bisherige Superminister für Finanzen, zum eher unterforderten Innenminister: Jörg Schönbohm hat seinem Nachfolger nicht viele Baustellen hinterlassen. Da schmiedet Platzeck ein neues Superministerium für „Stadt und Land“. Das ist, wenn man das auseinanderdriftende, sich an den Rändern entvölkernde Brandenburg zusammenhalten will, ein strategisches Ressort – für das Land, aber auch für eine SPD, die jetzt im Wettbewerb mit Linke-Ministern für Wirtschaft und Finanzen steht. Und dann besetzt Platzeck es mit einer Genossin aus der dritten Reihe und stellt ihr einen gescheiterten Bundestagsabgeordneten als Staatssekretär zur Seite. Alles zum Wohl Brandenburgs? So kann Rot-Rot, umstritten genug, für die SPD des Matthias Platzeck wirklich riskant werden.

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