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Meinung: Rückzug in alte Bollwerke

Wer eine Regierung hat wie Rot-Rot in Berlin, ist als Gewerkschafter fein raus. Er kann wild auf sie einschlagen, ohne in den Verdacht zu geraten, dies aus politischer Heimtücke zu tun.

Wer eine Regierung hat wie Rot-Rot in Berlin, ist als Gewerkschafter fein raus. Er kann wild auf sie einschlagen, ohne in den Verdacht zu geraten, dies aus politischer Heimtücke zu tun. Denn Gewerkschaftsführer in Berlin sind immer noch von Geburt an Sozialdemokraten - inzwischen mit leichtem Hang zum demokratischen Sozialismus. Der SPD und der PDS nutzt das aber nichts, weil sie nicht in der Lage sind, mit ihrem potenziellen politischen Pfund zu wuchern. Die stockenden Verhandlungen über einen Solidarpakt für den öffentlichen Dienst sind dafür der beste Beweis. Staatliche Arbeitgeber und Arbeitnehmer hätten, hart um die Sache ringend, hier an einem Strang ziehen können. Vereint im Interesse an einem produktiven Verwaltungsapparat, in dem man gern arbeitet und der auch noch kostengünstig ist. Stattdessen schlagen die Gewerkschaften, wie gesagt, wild auf eine Landesregierung ein, die den Eindruck vermittelt, dass sie nichts anderes kann als auf Kosten der Bürger Geld einzusparen. Identitätsstiftend ist das nicht, motivierend erst recht nicht. Diese biedere Handwerkerei erzeugt Aggressionen, bestenfalls Hilflosigkeit. Der Senat verhindert, wofür er angetreten ist: den Mentalitätswechsel. Auch bei den Gewerkschaften, die sich nun in aller Gemütlichkeit in ihre alten Bollwerke zurückziehen können.za

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