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Meinung: Rührendes und Taktisches

PARTEIEN UND PRÄSIDENTENAMT

Am 23. Mai wird der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Johannes Rau gewählt. Da SPD und Grüne in der Bundesversammlung keine Mehrheit haben, kommt das nächste Staatsoberhaupt vermutlich aus den Reihen der Union. Eine Entscheidung gegen CDU und CSU gilt als unwahrscheinlich. Das weiß auch Guido Westerwelle, obwohl er im Moment so tut, als hätte auch ein liberaler Kandidat eine gewisse Chance, dank der gönnerhaften Unterstützung der beiden CParteien ins Schloss Bellevue einzuziehen. Während die Ansprüche des FDP-Chefs bestenfalls als rührend bezeichnet werden können, ist die Taktik Gerhard Schröders deutlich unter seinem eigenen Niveau. Die SPD würde eine von der Union nominierte Bewerberin unterstützen, damit endlich eine Frau Präsidentin wird, sagt er. Wie großmütig! In Wahrheit weiß der Regierungschef, dass Angela Merkel als CDU-Bewerberin ums Kanzleramt keine Chance mehr hätte, wenn im Bellevue bereits eine Frau säße. Und nur darum geht es ihm. apz

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