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Rüttgers und die Rente: Gefahr gebannt

Man kann Jürgen Rüttgers allerlei vorhalten: Illoyalität gegen die eigene Parteiführung, halbseidene Trickserei, Arbeiterführerpopulismus. Nicht aber, dass der NRW- Ministerpräsident, beraten von seinem bodenständigen Sozialminister Karl-Josef Laumann, keine Nase für gefühlte Ungerechtigkeiten hätte.

Man kann Jürgen Rüttgers allerlei vorhalten: Illoyalität gegen die eigene Parteiführung, halbseidene Trickserei, Arbeiterführerpopulismus. Nicht aber, dass der NRW- Ministerpräsident, beraten von seinem bodenständigen Sozialminister Karl-Josef Laumann, keine Nase für gefühlte Ungerechtigkeiten hätte. Deshalb – und nicht bloß wegen der starken Stellung der NRW-CDU – kommt er aus dem Rentenstreit mit der eigenen Partei nahezu ungeschoren heraus. Angela Merkel hat den erneuten Versuch aus Düsseldorf, ihr ein Sozialthema aufzuzwingen, durchaus als Herausforderung verstanden. Und die CDU-Vorsitzende hat auch erkannt, dass sich Rüttgers dafür ein gefährliches Instrument ausgesucht hatte. Beim Stichwort „Rente“ hört beim Wähler der Spaß auf, und zwar egal, ob er selbst betroffen ist oder nicht. Die Angst vor Altersarmut geht sogar unter Leuten um, die objektiv wenig zu befürchten haben. Das hat Rüttgers erkannt. Merkel hat es auch erkannt. Sosehr sie Rüttgers also eine Abreibung gegönnt hätte – der Preis war zu hoch. Zumal sich noch mehr als die Parteifreunde in der CDU jemand anders über Rüttgers ärgert: Das ist die SPD. bib

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