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Rummel am Checkpoint Charlie: Ohne Bratwurst hätte Charlie keine Chance

Welche Bravo? Den Checkpoint Charlie kennt die halbe Welt, Straßenumfragen zur Lokalisierung von Checkpoint Alpha und Bravo aber kann man sich getrost sparen. Andreas Conrad mag sich über den Rummel um Charlie nicht aufregen.

Die Welt ist ungerecht, es ist nun mal so. Den Checkpoint Charlie kennt die halbe Welt, Straßenumfragen zur Lokalisierung von Checkpoint Alpha und Bravo aber kann man sich getrost sparen, das Ergebnis wäre allzu absehbar: „Wieso Alpha? Welche Bravo?“ Anders als die Kontrollpunkte in Dreilinden-Drewitz und Helmstedt-Marienborn war Charlie stets Teil der Populärkultur, und zu der gehören nun mal nicht nur hart recherchierte Geschichtsfakten, sondern ebenso Bratwurst, Popcorn & Co.

Das fing bei dem verfilmten Roman „Der Spion, der aus der Kälte kam“ an, zu dem John le Carré die Inspiration nach eigenem Bekenntnis am Kontrollpunkt in der Friedrichstraße empfangen hatte. Später tauchte James Bond in der Verkörperung durch Roger Moore auf, der bei Dreharbeiten am Checkpoint die Ost-Grenzer in helle Aufregung versetzte. Sylvester Stallone wurde dort erst gar nicht durchgelassen, als Kommunistenfresser „Rambo“ war er im Osten unerwünscht. Diese Popcorn-Helden haben den Gruselfaktor des Ortes in keiner Weise gemildert, diesen nur noch interessanter gemacht. Zu viel Rummel heute? Mag sein, aber ganz ohne Bratwurst hätte Charlie kaum eine Überlebenschance.

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