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Rupert Murdoch kauft Dow Jones: Der Coup

Was bedeutet der Verkauf des Verlags für die redaktionelle Unabhängigkeit des "Wall Street Journal"?

Die Macht des Geldes war schließlich größer als der Ehrgeiz, das traditionsreiche Erbe zusammenzuhalten. Nun ist Dow Jones & Company und somit das „Wall Street Journal“ verkauft. Künftig gehört die wohl wichtigste Wirtschaftszeitung der Welt zu Rupert Murdochs News Corporation, dem drittgrößten Medienkonglomerat hinter Time Warner und Disney. Ein Blick in die Vergangenheit bestätigt, dass ihr CEO nicht davor zurückschreckt, seine Zeitungen und TV-Sender für seine politischen und geschäftlichen Zwecke einzusetzen. Meist geht es dabei prollig zu – Murdoch liebt den Boulevard. Und es bringt Geld, wie der republikanerlastige Krawall-Kanal Fox News beweist, der in Amerika CNN in der Zuschauergunst überholt hat. Auch das „Wall Street Journal“ fürchtet die Beschneidung seiner redaktionellen Unabhängigkeit. Zu Recht? Viele schimpfen Murdoch einen Despoten und Manipulator. Aber er ist auch ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann. Und als solcher sollte er verstehen, dass er das Wertvollste am „Wall Street Journal“ zerstört, wenn er es – wider alle Versprechen – zur Hauspostille seiner News Corp. degradiert. mbk

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