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Russland droht den Tschechen: So njet!

Der höchstrangige russische Militär droht den Tschechen mit Gegenmaßnahmen, wenn sie sich an der Raketenabwehr der USA beteiligen. Das klingt wieder so sehr nach Kühlem Krieg, dass es nicht hinzunehmen ist.

Die russische Regierung – oder muss man bald sagen: das Regime? – strapaziert auch die Nerven der Gutwilligen. Jetzt droht der höchstrangige Moskauer Militär den Tschechen, und sei es indirekt, wenn sie sich an der Raketenabwehr der USA beteiligten, dann müsse man sich Gegenmaßnahmen überlegen. Gegenmaßnahmen! Raketenstationierung heißt das dechiffriert. Das klingt wieder so sehr nach Kühlem Krieg, dass es nicht hinzunehmen ist. Hier ist eine konzertierte Aktion aller vonnöten, die auch nur einen Hauch von Einfluss zu haben glauben. Eine Aktion des Inhalts: so nicht! Nicht weiter mit dieser überwunden geglaubten sowjetischen Attitüde. Es ist, als müsse man von vorn anfangen, wieder Glasnost und Perestroika einfordern – und historische Erkenntnis. Der Prozess der Selbstständigkeit früherer Satelliten ist unumkehrbar, Russland hat Nachbarn, die souverän entscheiden. Über die Raketenabwehr und ihren Sinn kann man reden, diskutieren, streiten; so ist das in und zwischen Demokratien. Wer aber Ergebnisse dekretieren will, verliert. Wladimir Putin und seine Gefolgsleute werden die Diskussion durch Einschüchterung nicht gewinnen. Und erst recht nicht bei den Tschechen. Dazu sind die Jahrzehnte seit dem Prager Frühling zu kurz. cas

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