zum Hauptinhalt

Russland und die Syrien-Krise: Assads Parteigänger

Wie gut, dass es noch Staaten gibt, die im Ernstfall bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Die wissen, wann man Flagge zeigen muss.

Wie gut, dass es noch Staaten gibt, die im Ernstfall bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Die wissen, wann man Flagge zeigen muss. Gehört Russland zu diesen selbstlosen Nationen? Wladimir Putin jedenfalls hat jetzt vorgeschlagen, im Rahmen der UN-Mission Friedensschützer auf die Golanhöhen zu entsenden. Sie sollen die Lücke füllen, die Österreichs Blauhelme bald hinterlassen werden. Wien will nämlich so schnell wie möglich seine Soldaten aus dem Grenzgebiet zwischen Israel und Syrien abziehen. Viel zu gefährlich dort, man ist sich ja seines Lebens nicht mehr sicher! Da ist Putin aus anderem Holz geschnitzt. Wenn’s brenzlig wird, hilft er aus. So mag es auf den ersten Blick wirken. Doch der schöne Schein trügt. Das Angebot des Kremlherrschers ist das Gegenteil von selbstlos – ein geschickter Vorstoß, der zuallererst eigenen Machtinteressen dient. Moskau könnte sich so direkten Einfluss auf das Geschehen in Syrien sichern. Doch dagegen werden nicht nur Israel und die USA Einwände haben. Der Einsatz auf dem Golan gebietet Neutralität. Und die ist von einem Parteigänger Assads kaum zu erwarten. Ch.B.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false