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S-Bahnhöfe ohne Personal: Abgewickelt

Die S-Bahnhöfe Berlins sollen ab 2009 personalfrei werden. Das dürfte dem Sicherheitsgefühl der Kunden gerade nachts einen gewaltigen Abbruch tun.

Personalfreie Bahnhöfe – ab 2009 soll das bei der Berliner S-Bahn erreicht sein. Als Ersatz plant das Nahverkehrsunternehmen die flächendeckende Videoüberwachung mit dreitägiger Speicherzeit. Da wird sich ein Teil der Fahrgäste gleich doppelt ärgern. Und die Datenschützer werden sich beim Bahn-Vorstand melden. Was für das Unternehmen ein Kostenfaktor ist, den es zu reduzieren gilt, berührt im Kern das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste. Im Unterschied zur U-Bahn, wo die Bahnhöfe schon seit längerem ohne Abfertiger funktionieren, sind S-Bahnhöfe in den Nachtstunden häufig viel leerer, besonders in den Außenbezirken. Zudem sind die S-Bahn-Züge zwischen den Stationen länger unterwegs und verkehren in der Regel seltener als die U-Bahn. Deswegen ist schon jetzt so manchem Fahrgast unheimlich zumute. Dass künftig aufgezeichnet wird, was einem auf dem Bahnhof zustoßen könnte, mag da kein rechter Trost sein. Mobiles Aufsichtspersonal und Sicherheitsstreifen, die von Bahnhof zu Bahnhof ziehen, sind allenfalls gut gemeinte Kompensationen. Geld verdienen muss die Bahn – gegen ihre Kunden aber kann das nicht funktionieren. gn

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