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Meinung: Sag mir, wo die Prozente sind

DIE WAHLBETEILIGUNG IN HAMBURG

Es klang ja logisch. Zwei Tage vor der Hamburgwahl hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa ein Kopfan-Kopf -Rennen zwischen der CDU auf der einen und SPD und Grünen auf der anderen Seite prognostiziert. Das mobilisierte die kühlen Hanseaten, sie gingen in Scharen wählen. Stunde um Stunde konnte man an den vom Landeswahlleiter herausgegebenen Zwischenständen die gegenüber der Wahl vor vier Jahren rapide zunehmende Stimmenzahl verfolgen. Und nach der Schließung der Wahllokale wurde die Wahlbeteiligung auf 78,8 Prozent hochgerechnet, 7,7 Prozent mehr als 2001. Aber schon in der Nacht zum Montag wurde kleinlaut auf 68,7 Prozent korrigiert – die der Hochrechnung zugrunde liegenden Wahlbezirke hätten sich als zu wenig repräsentativ erwiesen, sagte Landeswahlleiter Herbert Neumann. Dumm gelaufen, nicht? Bei 1,2 Millionen Wahlberechtigten sind das immerhin rund 120000 Stimmen Differenz zwischen Soll und Haben. Nun fragen wir uns: Hat die CDU wirklich 47,2 Prozent der Stimmen erreicht? Oder wurden die auch irgendwie, leider, tschuldigung, repräsentativ hochgerechnet? Muss Ronald Schill vielleicht gar nicht auswandern, sondern wird Fraktionsführer? Sollen wir Toll Collect vorbeischicken, oder Jürgen Trittin wegen des Flaschen- und Dosenpfands? Also, in Berlin hätte uns das nicht überrascht. Aber nun auch Hamburg? apz

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