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Sarkozy und die Iren: Mais non

Der französische Präsident hat recht, wenn er die Iren zu einem neuen Referendum auffordert. Denn die wollen den Preis fürs Ja offenkundig noch höher treiben.

Es macht sich ja so gut, auf Nicolas Sarkozy zu schimpfen, nicht wahr. Das ist doch immer richtig, da trifft es keinen Falschen, oder? Weil er Irrwisch ist, weil er so von sich überzeugt ist, weil … Halt, stopp! Frankreichs Präsident weiß schon, dass er in Irland selbst höflicher auftreten muss, als er vorher redet. Das gehört zu den diplomatischen Gepflogenheiten. Zum anderen aber wird Sarkozy schon noch sagen dürfen, was Sache ist: Die Iren haben sich gegen den Vertrag, vulgo die Verfassung entschieden, als Einzige. Jetzt wird das Land wohl noch einmal abstimmen müssen, wenn es doch dazugehören will. Und die Regierung ist beleidigt. Mehr noch, jetzt will sie den Preis fürs Ja offenkundig noch höher treiben. Zum Dank fürs Nein, das Europa aufhält? Zum Dank dafür, dass das Land geringschätzt, wie wichtig Europa ist, wie segensreich gerade die EU für Irland war? Zum Dank für einen eklatanten Führungsfehler der Regierung? Einer, der nein sagt, muss auch Konsequenzen ertragen; und Europa muss sich überlegen, welche weitergehenden Konsequenzen das haben soll. Wer mit der EU voranschreiten will – willkommen. Wer nicht, der bleibt zurück. Bis auf weiteres. Darüber lohnte ein neuer Vertrag. cas

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