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Sarkozys Pläne: Ausgetickt

Der französische Präsident Sarkozy will die Weltzivilisation verändern - er sollte zunächst besser mit Frankreich anfangen.

Carla Bruni soll ihrem neuen Freund zu Weihnachten eine Patek Philippe geschenkt haben. Offenbar geht die Uhr, ungewöhnlich für ein Schweizer Produkt, schon jetzt vor: Der französische Präsident Sarkozy redet, als rase ihm die Zeit davon. Er will die Weltzivilisation verändern, kündigte er am Dienstag an, Europa verändern und Frankreich verändern. Was gibt es schöneres als einen demokratisch gewählten Politiker, der sich viel vornimmt? Nichts. Ob er es wirklich schafft, den Sicherheitsrat der UN zu vergrößern oder Europa „eine Politik der Zivilisation“ zu verschreiben, ist für seine politische Zukunft aber nicht entscheidend. Sarkozy muss Frankreich verändern, und das besteht nicht einfach darin, die Werbung aus dem staatlichen französischen Fernsehen zu verbannen. Das Problem hat er durchaus erkannt: „Wir arbeiten nicht genug, während andere noch mehr arbeiten.“ Die Lösung kennt er auch, sie liegt im Ende der 35-Stunden-Woche. Diesen innenpolitischen Kampf muss er führen. Der bei den Franzosen unpopuläre Ausflug an die ägyptischen Wurzeln der Weltzivilisation hat jedoch seine Chance, den Kampf auch zu gewinnen, in sehr kurzer Zeit alles andere als vergrößert. mos

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