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Sarrazins Ratschläge: Sauerkraut

Pauschale Vorurteile, die nicht weiter helfen: Finanzsenator Sarrazin rührt derzeit in zu vielen Töpfen.

Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin ist ein vielseitiger Mann. Er hat nicht nur den Berliner Landeshaushalt im Blick, sondern weiß auch genau, wie ein Hartz-IV-Empfänger wirtschaften muss, um jeden Tag drei Mahlzeiten auf den Tisch zu bringen.

Das hat er gerade an Beispielen vorgerechnet: Frühstück, Mittagessen mit Bratwurst, Sauerkraut, Kartoffelbrei und zum Abendbrot zwei Stullen mit Quark, Schinken und Tomaten – das Ganze für nur 3,75 Euro.

Mit Hausmannskost und Einkaufszettel will Sarrazin Stimmung machen. Die Botschaft ist: Niemand soll klagen, dass der Regelsatz des Arbeitslosengeldes II in Höhe von 347 Euro nicht ausreicht. Mehr staatliche Unterstützung muss nicht sein. Da macht es Sarrazin sich aber zu leicht. Denn der Umkehrschluss seiner These lautet: Wer mit seinem Geld nicht hinkommt, ist selber schuld und verschwenderisch.

Damit ist Sarrazin mal wieder dabei, Hartz-IV-Empfänger über einen Kamm zu scheren. Solche pauschalen Vorurteile helfen in der derzeitigen Debatte um die Angemessenheit der Regelsätze aber überhaupt nicht weiter. Der Finanzsenator sollte vielleicht doch nicht in zu vielen Töpfen rühren. (sik)

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