zum Hauptinhalt

Meinung: Schaden für das öffentliche Wohl

„SPD empört über Schäubles Griebnitzsee- Brief “ von Sabine Schicketanz vom 26. August Mit Betroffenheit habe ich gelesen, der Finanzminister habe persönlich darauf „gepocht“, dass der Uferweg am Griebnitzsee zum Höchstgebot verkauft werden müsse, da dies der Allgemeinheit zugute komme.

„SPD empört über Schäubles Griebnitzsee- Brief “ von Sabine Schicketanz

vom 26. August

Mit Betroffenheit habe ich gelesen, der Finanzminister habe persönlich darauf „gepocht“, dass der Uferweg am Griebnitzsee zum Höchstgebot verkauft werden müsse, da dies der Allgemeinheit zugute komme. Ich habe hohen Respekt vor der Amtsführung von Herrn Schäuble aber hier scheint er nicht zu sehen, dass ein nicht wiedergutzumachender Schaden droht. Es handelt sich um eine der beliebtesten Verbindungen für Spaziergänger zwischen Potsdam und Berlin, ausgebaut zur Bundesgartenschau als Teil des Naherholungsnetzes, das an dieser Stelle eine empfindliche Lücke bekäme.

Dabei führen nur einzelne sture Anlieger diesen Kampf. Andere haben sich ausdrücklich zur Offenheit des Uferwegs bekannt; einige haben ihr Grundstück so aufgeschüttet, dass es keine Störung zwischen der Privatheit des Gartens oder des Bootsanlegers und dem Weg gibt. Es geht also mehr ums Rechthaben als um eine Lösung, die allen Anliegen gerecht wird.

Das Argument, es gehe um Geld des Steuerzahlers, zieht hier nicht. Die Differenz zwischen dem, was die Stadt Potsdam aufbringen kann und dem Höchstgebot jener Anrainer ist nicht so hoch, dass es so viel Schaden für das öffentliche Wohl rechtfertigt. Auch als Präzedenzfall für viele andere Erholungsgebiete im Umland Berlins wäre eine bedingungslose Orientierung am Höchstgebot ohne Rücksicht auf andere Belange sehr gefährlich.

Prof. Dr. Burkhard Müller,

Berlin-Nikolassee

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false