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Schäuble und die Koalition: Erklärung gesucht

Was treibt Wolfgang Schäuble? Ja, auch bei ihm ist nicht immer alles Strategie, was er sagt; manchmal gerinnt es erst dazu.

Was treibt Wolfgang Schäuble? Ja, auch bei ihm ist nicht immer alles Strategie, was er sagt; manchmal gerinnt es erst dazu. Aber ein so erfahrener Politiker, der zum Tag einer wichtigen Wahl dem ums Überleben kämpfenden kleineren Partner schonungslos bedeutet, dass man mit ihm nicht mehr koalieren kann, wenn er euroskeptisch wäre – das hat es in den vergangenen Jahrzehnten noch nicht gegeben. Und ist fragwürdig. Hinzu kommt, dass Schäuble selbst vor einiger Zeit von der realen Gefahr einer ungeordneten Insolvenz Griechenlands sprach. Dagegen will er dem Wirtschaftsminister von der FDP versagen, über die Möglichkeiten einer geordneten Staatsinsolvenz nachzudenken. Das führt endgültig zur Frage, ob der Finanzminister eine eigene Agenda verfolgt. Drei Möglichkeiten: Schäuble revanchiert sich für erlittene Schmach; denn immer war es auch die FDP, derenthalben er noch höhere Staatsämter nicht bekam (das jetzt ist sein letztes, er ist also frei im Tun). Oder er will einer großen Koalition den Weg ebnen, mit welchem Kanzler auch immer (und sei am Ende er es). Oder er hat sich nichts von alledem gedacht, sondern es eigentlich für die Koalition nur gut gemeint. Was es, alles in allem, nicht besser machte. Am besten, er erklärt sich selbst. cas

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