zum Hauptinhalt
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.

© dpa

Schäuble und Griechenland: Der ehrliche Makler

Der griechische Staatspräsident zieht über den deutschen Finanzminister her. Dabei ist gerade Wolfgang Schäuble ein Garant der Solidität aller Hilfsbemühungen.

Was hat den griechischen Präsidenten getrieben? Ausgerechnet Wolfgang Schäuble greift er an, den deutschen Finanzminister, der vielen schon zu viel dafür eintritt, dass Griechenland im Euro-Verbund bleiben kann. Athens Verdienste um die Demokratie sind Geschichte; in der Neuzeit verdient das Land nichts, weil seine Strukturen marode sind. Schäuble hat trotzdem im Bundestag auf die vielen Skeptiker eingewirkt, dass sie Athen Chance um Chance geben. Er hat außerdem die Opposition überzeugt, entsprechend oft hat die sich auf ihn bezogen, als sie dem deutschen Euro-Kurs zustimmte.

So ist Schäuble Garant der Solidität von Hilfsbemühungen und ehrlicher Makler griechischer Interessen in einem. Deshalb ist umgekehrt an den Präsidenten die Frage zu stellen: Wer ist er, dass er sich ein solches Urteil erlauben darf; noch dazu im Namen des Landes, das seine Zahlungsfähigkeit nicht zuletzt den Deutschen verdankt? Dass die Schuldentragfähigkeitsanalyse nicht günstiger für Athen ausfällt, ist das Schäubles Schuld?

Ihn zu beleidigen und darüber hinaus ganz Deutschland, kann Auswirkungen haben – auf die Abstimmung im Bundestag am 27. Februar. Die empörten Stimmen aus der CDU sagen es auch. Eine Entschuldigung könnte zur Voraussetzung für Entschuldung werden.

Zur Startseite