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Meinung: Schicksal auf dem Schirm

BERLINER ÄRZTE IM TEST

Manchmal kann ein Röntgenbild über Leben und Tod entscheiden: Ist es Krebs oder nicht? Ein Arzt, der da nicht genau hinschaut, spielt Schicksal. In Berlin stellte sich bei Prüfungen der Kassenärztlichen Vereinigung nun heraus, dass fast jeder zehnte Spezialist Mammographien, also Röntgenaufnahmen der weiblichen Brust, nicht richtig deutete – und das, obwohl die Mediziner diese Untersuchungen täglich anstellten und abrechneten. Das muss nicht heißen, dass Patientinnen Schaden genommen haben. Doch das Risiko war gegeben. Das Beispiel zeigt, wie wichtig die Qualitätssicherung in den Arztpraxen ist. Unabhängig davon, ob der von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt gewollte „ÄrzteTÜV“ nun kommt oder nicht. Es geht auch ohne Mega-Behörde, allerdings sollten die Ärzte selbst mehr unternehmen. So stellt sich die Frage, warum nur 30 Prozent der ärztlichen Leistungen in Berlin qualitätskontrolliert werden. Solche Prüfungen mögen aufwendig sein, aber sie sind ein wichtiger Beitrag zur Gesundheit der Patienten. Und sie schaffen Vertrauen. Dazu gehört, dass jeder auf Qualität geprüfte Arzt das auch auf seinem Praxisschild vermerken dürfen sollte. wez

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