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Meinung: Schlechtes Geschäft

PANNEN BEI BSE-TESTS

Mindestens 611 Rinder sind im vergangenen Jahr ohne BSETest geschlachtet worden. Wenn die Bundesländer mit ihren Überprüfungen fertig sind, werden es vielleicht 1000 Tiere ohne Testat gewesen sein. Angesichts der klaren Regelung – jedes zu schlachtende Rind, das älter als 24 Monate ist, muss überprüft werden – sind das ganz schön viele Pannen. Angesichts der knapp 2,4 Millionen BSE-Tests im vergangenen Jahr, bei denen insgeamt 54 kranke Tiere entdeckt wurden, relativiert sich diese Zahl allerdings. Die Fehlerquote bewegt sich in einem Bereich unter 0,05 Prozent. Eigentlich kein Grund, in Panik auszubrechen. Tatsächlich sind die Pannen ans Licht gekommen, weil die Länderagrarminister und Verbraucherministerin Renate Künast ohne konkreten Anlass beschlossen hatten, die Informationen der zentralen Tier-Datenbank mit den BSE-Tests zu vergleichen. Und siehe da: Rund 17 000 Zweifelsfälle blieben übrig. Viele davon lassen sich mit Eingabefehlern und Schlamperei erklären. Doch die 611 Rinder sind offenbar bewusst ohne Test geschlachtet worden. Viel Sinn ergibt das aber nicht. Zwar kann der Bauer sich die Kosten für den BSE-Test sparen. Doch ohne tierärztliche Begutachtung überweist Brüssel keine Schlachtprämie. Kein gutes Geschäft. Zumal es wohl kaum einen Schwarzmarkt für billiges Rindfleisch gibt. Schließlich sind die Lebensmittelpreise nirgends niedriger als in Deutschland. deh

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