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Schleswig-Holstein: Die Runterzieher

Taktieren geht den Genossen über Regieren: Die Sozialdemokraten sehen im Norden nicht souverän aus.

Einig sind sie sich. Endlich. Sowohl der Landesvater Peter Harry Carstensen (CDU) als auch der Landes-Motzki Ralf Stegner (SPD) wollen Neuwahlen in Schleswig-Holstein. Nur über den Weg dorthin und den Zeitpunkt sind sie sich nicht einig. Es ist dies der Punkt, an dem Politikverdrossenheit beginnt. Ein dümmlicher Kleinkrieg zweier Politiker, die sich nicht leiden können. Und zweier Parteien, die in Schleswig-Holstein noch nie recht zusammengepasst haben. Beides war in einer Plenardebatte, die nicht mal das Etikett amüsante Lokalposse verdient hat, zu erkennen. Taktieren geht den Genossen über Regieren. Neuwahlen ja, nur nicht mit der Bundestagswahl. Koalition, Ministerpräsident und CDU sind Mist, genau, und Landtag auflösen? Auch ja, aber nicht so. Parteistrategen mag es erfreuen, dem Wähler graut es. Weil das Drama plump ist und jeder Raffinesse entbehrt. In Nordrhein-Westfalen forderten die Genossen noch die Zusammenlegung zweier Wahlen und in Schleswig-Holstein ist es Teufelszeug. Wieso? Weil sie sich in dem einen Fall einen Vorteil versprachen, und in dem anderen das Schlimmste befürchten müssen. Souverän ist anders, Genossen. ctr

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