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Meinung: Schröders Antrittsbesuch bei Bush: Klimawechsel

Gerhard Schröder hat ein gutes Gespür für Stimmungen. Und nutzt sie für seine Popularität.

Gerhard Schröder hat ein gutes Gespür für Stimmungen. Und nutzt sie für seine Popularität. Er ist es auch gewohnt, andere für seine Interessen einzuspannen. Soweit die Innenpolitik. Und seine Außenpolitik? Direkt vor seiner ersten Begegnung mit dem neuen US-Präsidenten George W. Bush wählt der Kanzler das Thema Klimaschutz zur Profilierung. Da ist ihm der Applaus in Europa sicher. Erstaunt haben mag ihn, dass seine Aufforderung an Bush, die Vereinbarungen von Kyoto nicht einfach aufzukündigen, auch in den Vereinigten Staaten große Resonanz findet. Das hat aber wenig mit Schröders Sachargumenten zu tun. Die haben niemanden in Amerika bekehrt. Den Bush-Gegnern kommt das Thema gelegen, um dem bisher innenpolitisch nur schwer angreifbaren Präsidenten am Zeug zu flicken. An der skeptischen Haltung der US-Politik, und zwar auch vieler Bush-Gegner, zum Umwelt- und Klimaschutz wird die Intervention allerdings gar nichts ändern. Im amerikanischen Kongress gibt es heute keine Mehrheit für die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls und wird es auch morgen keine geben. Eine neue Erfahrung für Gerhard Schröder: einmal selbst von anderen für deren Interessen instrumentalisiert zu werden.

cvm

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