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Schrottimmobilien: Schluss mit Wildwest

Käufer von Immobilien sollen künftig zwei Wochen Bedenkzeit bekommen, bevor sie einen Kaufvertrag unterschreiben. Das sollen Notare garantieren. So haben es die Länder am Freitag beschlossen. Der Handel mit Schrottimmobilien wird sich aber nur dann verhindern lassen, wenn auch die Käufer mitdenken und nichts blind unterschreiben.

Ein Senator musste gehen, Tausende Menschen haben ihr Erspartes verloren. Sie hatten ihr Geld in Berliner Immobilien gesteckt, die sich später als wertlos erwiesen. Von Verkäufern unter Druck gesetzt, haben viele unterschrieben, ohne den Vertrag gelesen oder die Wohnung vorher gesehen zu haben. Selber schuld kann man sagen. Doch ganz so einfach liegen die Dinge nicht. Denn viele, vor allem unerfahrene Käufer haben darauf vertraut, dass alles seine Richtigkeit hat. Doch die Notare, die das garantieren sollten, haben munter mitgemischt. Sie haben die Geschäfte ohne Rücksicht auf die Käufer besiegelt, notfalls mitten in der Nacht. Solche Wildwest-Sitten soll es künftig nicht mehr geben. Am Freitag hat der Bundesrat eine Initiative Berlins gebilligt, die Verbraucher vor Überrumpelungen schützen soll. Künftig müssen die Notare dafür sorgen, dass die Käufer vor der Unterschrift zwei Wochen Bedenkzeit bekommen, Ausnahmen müssen begründet werden. Das ist richtig. Aber selbst wenn der Bundestag zustimmt und die Berliner Initiative Gesetz wird, ist das nur ein erster Schritt. Denn auch die Käufer sind gefordert. Sie sollten kühlen Kopf behalten, vor allem jetzt, wo sich alle um Immobilien reißen. Besichtigen, überlegen und erst dann unterschreiben. Das gilt in Berlin. Aber nicht nur hier. hej

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