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Meinung: Schule im Reformstau

Zur Berichterstattung über den Leistungsvergleich der Neuntklässler und die Grundschulreform In den letzten Tagen berichtete der Tagesspiegel ausführlich über das schlechte Abschneiden der Berliner Neuntklässler in Deutsch und beklagte Maßnahmen, die „die Schulen derzeit in einen atemlosen Veränderungsprozess zwingen. Unter dem Titel „Sehnsucht nach der Vorklasse“ wird am Beispiel des JÜL der ersten und zweiten Klassen die Grundschulreform infrage gestellt.

Zur Berichterstattung über den Leistungsvergleich der Neuntklässler und die Grundschulreform

In den letzten Tagen berichtete der Tagesspiegel ausführlich über das schlechte Abschneiden der Berliner Neuntklässler in Deutsch und beklagte Maßnahmen, die „die Schulen derzeit in einen atemlosen Veränderungsprozess zwingen. Unter dem Titel „Sehnsucht nach der Vorklasse“ wird am Beispiel des JÜL der ersten und zweiten Klassen die Grundschulreform infrage gestellt.

Jeder, der sich auskennt, weiß, dass Berlin nach der Wende in Bezug auf die Schule einen Reformstau zu bewältigen hatte und bildungspolitische Maßnahmen sich stets erst in einem längerfristigen Zeitrahmen verändernd auswirken.

„Wenn man Effekte einer verbesserten Frühförderung bei 15-Jährigen messen will, muss man sich noch etwas gedulden“, so Jürgen Baumert. Andererseits dürfte auch bekannt sein, dass es eine wissenschaftliche Definition dessen, was „schulreif“ bedeutet, nicht gibt. Manche Kinder brauchen allerdings frühzeitig Hilfe, um das Lernen zusammen mit anderen Kindern zu lernen. Diese Fähigkeit entwickeln sie nicht von allein. Gerade im Hinblick auf die bei Schulbeginn unterschiedlichen Ausgangslagen der Kinder sind die Lehrerinnen und Lehrer besonders gefordert. Die Fähigkeit, individuell zu fördern, ist aber auch die Voraussetzung dafür, die weiterführende Schule ungegliedert zu gestalten.

Eberhard Welz, Berlin-Steglitz

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