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Meinung: Schule muss lernen

GANZTAGSANGEBOT

Wenn vier Milliarden winken, dann wanken alte Argumente. Schafft 10000 Ganztagsschulen! Das war vor einem Jahr Gerhard Schröders schnelle Antwort auf den internationalen Schulvergleich Pisa. Damals war Wahlkampf. Die Ganztagsschulen kommen trotzdem. Ob es wirklich 10000 werden, muss sich in den nächsten vier Jahren herausstellen. Bund und Länder haben eine Vereinbarung unterzeichnet, für die der Bund viel Geld und die Länder pädagogische Konzepte beisteuern. Wenn Bundesmittel in die Länderkassen fließen, will niemand mehr über Bundes oder Länderzuständigkeiten streiten. Und die uralte Grundsatzdebatte um Sinn und Zweck von Ganztagsbetreuung wurde am Rande der Unterzeichnung nur noch als ganz kleines Kämpfchen ausgetragen. Die BundLänder-Vereinbarung ist eine echte Chance für die Familien- und Schulpolitik. Denn nun wird die Praxis darüber entscheiden, wie viel und welche Betreuung Kindern und Familien zuträglich ist. Und nicht konservative oder rot-grüne Behauptungen, die wie Monstranzen durch das Land getragen werden. Besonders kühn ist die Prognose nicht, dass viele Eltern die neuen Betreuungsangebote annehmen werden – zum Nutzen ihrer Kinder. Die entscheidende Arbeit liegt ohnehin nicht bei den Bildungsministern. Was findet nachmittags in der Schule statt? Diese Frage werden Eltern, Lehrer und Erzieher beantworten – eine tolle Chance für eine neue pädagogische Diskussion. tib

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